Debate
Steckt die repräsentative Demokratie in der Krise?
Der Sturm des Kapitols im Januar 2021 beschäftigt die Politik in den USA bis heute. Und vermutlich wird das auch noch eine Weile so bleiben. Der Vorfall, der mutmaßlich vom ehemaligen US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde, gilt als einzigartig in der Geschichte der US-amerikanischen Demokratie. Gleichzeitig wird er als krasser Angriff auf den Staat und die demokratischen Institutionen gesehen.
Jetzt könnte man sagen, in Deutschland und Europa passiert so etwas nicht. Doch weit gefehlt. Auch der Reichstag, Sitz des Deutschen Bundestages, wäre um ein Haar gestürmt worden – sogar etwa ein halbes Jahr vor dem Vorfall in Washington. Darüber hinaus gibt es hierzulande gefühlt immer mehr öffentliche – und manchmal heftige – Unmutsbekundungen gegen die Demokratie und ihre Vertreter:innen.
Hat die Demokratie ein Problem?
Aber auch abseits von Verschwörungstheoretikern und Reichsbürgern gibt es Unzufriedenheit mit der Demokratie, wie sie derzeit in unserem Land funktioniert. Vielleicht könnte schon ein kleines Update unserer repräsentativen Demokratie wieder auf die Sprünge helfen?
Was denken unsere Leserinnen und Leser?
Wir haben aus euren Zuschriften zwei Kommentare ausgewählt und sie an zwei hochrangige Politiker weitergeleitet! Ihre Antworten findet ihr im Video oben!
- Wolfgang Thierse ist ein Politiker der SPD, früherer Bundestagsabgeordneter und war Bundestagspräsident zwischen 1998 und 2005
- Norbert Lammert, CDU-Politiker, war ebenfalls Bundestagspräsident (2005 – 2017) und ist seit 2018 Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Konkret hat uns Daniel erzählt:
? Ich finde wählen super wichtig. Aber irgendwie wählt man am Ende doch immer das kleinste Übel. Warum werden Menschen aus der Zivilgesellschaft nicht mehr einbezogen, damit man auch mal nachvollziehen kann, was die Politiker eigentlich für einen tun? Auf Europaebene gab es das ja neulich, so etwas würde ich mir auch auf nationaler Ebene wünschen.
Und Leserin Conny hat eine ganz konkrete Vorstellung:
? Die parlamentarische Demokratie offenbart Schwächen. Sie ist zu ergänzen um die direkte Demokratie (Volksabstimmungen) sowie eine eine Begrenzung der „Posten“ wie Bundeskanzler, Minister, etc. auf 2 Wahlperioden!
Was meinst DU? Hast du auch eine Frage zur Demokratie in Deutschland? Was hältst du von Norbert Lammerts und Wolfgang Thierses Antworten? Schreib uns einen Kommentar und wir leiten ihn an Politiker:innen und Expert:innen weiter.
Gefördert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.